Die 8 Hauptgründe, warum du im Hamsterrad festsitzt
Apr 09, 2025
Überforderung, Überdruss, Überreizung
Stress, Hektik, und mehr Stress. So oft fühlen wir uns unzufrieden mit unserem Leben. Doch wie sind wir überhaupt in diese Tretmühle geraten?
Ganz sicher ist eines: das Hamsterrad treiben wir selber an, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Es ist verlockend, die Schuld bei anderen anderen zu suchen: bei der Firma, den Kollegen, dem Partner, der Familie, oder den äusseren Umständen. Doch die Wahrheit ist: Es steht kein Sklaventreiber hinter uns, der uns zwingt. Wir leben in einer Zeit und in einer Kultur, die uns viele Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Das Hamsterrad läuft, weil wir uns bewusst oder unbewusst dafür entschieden haben – und weil die Antreiber längst zur Gewohnheit geworden sind.
Was treibt dein Hamsterrad an? Die 8 häufigsten Gründe
Antreiber Nr.1: Ängste
Angst ist ein Hauptantreiber für unser Strampeln im Hamsterrad.
Die Angst, zu versagen, die Angst etwas zu verpassen, nicht wahrgenommen zu werden oder falsche Entscheidungen zu treffen - sie alle engen uns ein. Wovor hast du Angst? Und wie kannst du diese Ängste überwinden?
Antreiber Nr. 2: Herdentrieb
Unser Lebensweg ist vorgezeichnet: Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente - und steht dabei das Ringen um Erfolg. Wir folgen der Masse und lassen uns gerne von Gesellschaft und Werbung steuern.
Der Herdentrieb sediert Eigenständigkeit und Kreativität, artet mitunter sogar im Gruppenzwang aus. Wünschst du dir mehr Spontanität und Individualität?
Antreiber Nr. 3: Optimierungszwang
Immer mehr erreichen: Mehr Geld, mehr Macht, mehr Status. Karriere machen, Körper stählen, Hobbies und Freizeit durchtakten und optimieren. Um von der Leistungsgesellschaft zu profitieren, musst Du Leistung erbringen. Leider ist die Leistung nie gut genug - es geht immer noch mehr.
Dieser Zwang hat seinen Preis. Wann hast du dir das letzte Mal Zeit für dich genommen, ohne Aktionismus oder das Gefühl, ständig etwas leisten zu müssen?
Antreiber Nr. 4: Perfektionismus
Perfektionismus betrifft besonders Frauen: Doppel- und Dreifachbelastung durch Job, Familie und Haushalt. Freizeitstress und hohe Ansprüche an sich selbst zehren an den Kräften. Perfektionismus hindert dich daran, sichtbar zu werden oder deine Talente zu zeigen – es könnte ja immer noch besser sein. Doch Perfektionismus hemmt und hinterlässt das Gefühl, niemals gut genug zu sein.
Antreiber Nr. 5: Den Lebensstandard halten
Ein gehobener Lebensstandard kann zum goldenen Käfig werden. Mit steigendem Einkommen wachsen oft auch die Ausgaben – und der Druck, diesen Status zu halten. Macht dich dein Luxusleben wirklich glücklich? Oder fühlst du dich leer und unverbunden?
Antreiber Nr. 6: Adrenalin
Immer auf der Suche nach dem nächsten Kick? Stets bereit für neue Angebote der Spass- und Freizeitindustrie? Projekte abschliessen und direkt neue starten? Stress kann sich wie ein positiver Antrieb anfühlen – bis Körper und Seele eine Pause fordern.
Ein Leben auf der Überholspur führt letztendlich zum Crash. Ohne Auszeiten drohen Burnout oder gesundheitliche Probleme. Wann trittst du auf die Bremse? Im schlimmsten Fall landest du im Krankenhaus oder im Burnout. Wann trittst du auf die Bremse?
Antreiber Nr. 7: Der Wunsch nach Anerkennung
Die Sehnsucht nach Anerkennung ist ein starker Motor: Wie oft strampelst du nicht für dich selbst, sondern für andere? Für Kollegen, Bekannte oder sogar Fremde? Wenn du versuchst, es allen recht zu machen, gibst du dich selbst auf. Wann hast du zuletzt „Nein“ gesagt – ohne schlechtes Gewissen?
Antreiber Nr. 8: Sicher ist sicher
Geht es dir vor allem um Absicherung? Für deine Rente, Versicherungen oder den Ernstfall? Sicherheit beruhigt – aber sie macht nicht glücklich. Was bringt dir eine Existenz voller Vorsorgepläne, wenn du dabei das Leben selbst verpasst?
Hast du deine Antreiber erkannt?
Jedes Hamsterrad wird von einer Kombination verschiedener Antreiber bewegt. Der erste Schritt ist die bewusste Wahrnehmung deiner persönlichen Treiber. Auf welche kannst du nicht verzichten? Und welche kannst du ersetzen oder loslassen?
Dieser Beitrag erschien erstmals am 1 Mai 2020. Er wurde zur Klarstellung bearbeitet.
Foto: Guillermo Latorre auf Unsplash