Karriere, die dich wachsen lässt - beruflich und persönlich

deutsch Apr 14, 2025
„Meine Liebe, hier müssen wir so schnell rennen, wie wir können, nur um an Ort und Stelle zu bleiben.“
– Lewis Carroll, Alice im Wunderland

 

Wir alle sind im Wunderland

Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich habe das Gefühl, dass sich die Welt immer schneller dreht und ich nicht mehr mitkomme. Egal wie schnell ich renne, ich hinke immer hinterher.

Ich dachte, ich wäre vor ein paar Jahren aus meinem Hamsterrad ausgestiegen. Doch es gibt Hamsterräder auf verschiedenen Ebenen. Manche sind offensichtlicher als andere: die berufliche Ebene, die familiäre Ebene, die gesundheitliche Ebene oder auch die gesellschaftliche Ebene. Wir steckten vor einigen Jahren in einem Corona-Hamsterrad fest und befinden uns nun in einer Zeit des politischen und gesellschaftlichen Irrsinns. Wir sind genervt, verwirrt und konfrontiert mit widersprüchlichen Informationen, die es schwer machen, für die Zukunft zu planen. Frühere Überzeugungen verlieren an Bedeutung. Arbeitsplätze sind nicht mehr sicher. Das Gemeinschaftsgefühl schwindet.

Was bleibt?

Wie können wir mit dem Chaos umgehen, das uns umgibt? Im Grunde genommen können wir uns nur auf das verlassen, was wir in uns tragen: unser Vertrauen in uns selbst, unsere Zuversicht und unsere Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten Glücksmomente zu erleben – sei es durch eine erfüllende Tätigkeit im Beruf oder zu Hause, beim Betrachten schöner Dinge oder bei einem Spaziergang in der Natur.

Wenn du in der Lage bist, deinen inneren Reichtum anzuzapfen, hast du den Grundstein für deine innere Karriere gelegt. Das ist der Anteil deines Lebenswegs, der dich von innen heraus wachsen lässt – unabhängig von äusseren Erfolgen. Bei der inneren Karriere misst du dein Wohlbefinden nicht nur an beruflichen Leistungen oder deinem Kontostand, sondern auch an der Qualität deiner Beziehungen und an deiner inneren Gelassenheit.

Eine Karriere, die dich wachsen lässt, ist mehr als ein Streben nach höherem Status oder materiellen Gütern. Sie ist Ausdruck deiner eigenen Werte und bedient nicht die Erwartungen anderer.

 

Die vernachlässigte innere Karriere

Die innere Karriere wird oft vernachlässigt. Weder Schule noch an der Universität vermitteln, wie man sie stärkt und aufbaut. Stattdessen richtet sich unser Fokus meist auf den äusseren Schein – sichtbarer, greifbarer und schneller belohnt durch Lob und Anerkennung. Die äussere Karriere folgt der Wachstumsmaxime: schneller arbeiten, mehr verdienen, höheren Status erreichen. So lernen wir frühzeitig, uns in kleinen Hamsterrädern zu bewegen – getrieben von unkritisch übernommenen Vorstellungen von Erfolg.

Verstehe mich nicht falsch: Das Planen einer äusseren Karriere ist wichtig. Wir alle legen brauchen ein stabiles Einkommen und professionelle Anerkennung. Macht und Einfluss können viel Gutes bewirken – wenn sie für sinnvolle Ziele eingesetzt werden. Doch schwierig wird es dann, wenn das Verhältnis zwischen innerer und äusserer Karriere aus dem Gleichgewicht gerät.

 

Wenn das Gleichgewicht fehlt

Was passiert, wenn wir nur auf die äussere Karriere setzen?

  • Mehr Geld bedeutet oft weniger Zeit für Freundschaften und Familie.
  • Ständiger Druck, Überstunden und Stress belasten unsere Gesundheit.
  • Der Mehrwert des Erfolgs wird durch Energieverlust und Erschöpfung wieder zunichte gemacht.
  • Vielleicht stellst du dir irgendwann die Frage: „Ist das wirklich alles?

 

Eine Karriere, die dir gut tut

Eine wahre Karriere ist eine Symbiose zwischen Aussen- und Innenwelt:

  • Sie setzt deine Gesundheit an erste Stelle.
  • Sie spiegelt deine Wünsche und Wertvorstellungen wider.
  • Sie lässt dich nicht ausbrennen, sondern befeuert deine Lebensfreude.
  • Sie lässt Momente der Stille und Kontemplation zu.
  • Sie engt nicht ein, sondern eröffnet Räume für Kreativität oder Bewegung.
  • Sie ermöglicht dir größtmögliche persönliche Freiheit - selbst wenn um dich herum Unsicherheit herrscht.

 

Wann hast du zuletzt in deine innere Entwicklung investiert? 

 

 


Dieser Beitrag erschien erstmals am 12. Oktober  2020. Er wurde zur Klarstellung bearbeitet.

 

Foto: Candice Picard auf Unsplash